In Altkleinasien finden sich (im Zeitraum von ca, 900 BC bis inklusive röm. Kaiserzeit) außer den Dialekten griechischer Kolonisten, dem Reichsaramäischen und den Sprachen des Südostens (Phönikisch, Hieroglyphenluwisch) etliche verschieden breit entfaltete Schriftkulturen epichorischer Sprachen mit Ablegern des "phrygisch-griechischen Alphabets" (Terminus von Claude Brixhe). Sie alle stehen untereinander in multifaktoriellem Zusammenhang. Der Vortrag gibt einen kurzen vergleichenden Überblick über die chronologische und geographische Ausdehnung der Schriftprovinzen und der Arten des in ihnen anzutreffenden epigraphischen Materials (wie Steininschiften, Graffiti, Münzen; administrative Dokumente, Dedikationen, Bauinschriften, Grabinschriften) und konzentriert sich dabei auf die Beleuchtung von Parallelen und Abhängigkeiten. Als Grundlage des Vergleichs dient die gleichzeitige griechische Epigraphik Kleinasiens, mit Beobachtung charakteristischer Differenzen u.a. anhand mehrsprachiger Texte.
Betrifft die Epigraphik von: Phrygisch (Alt-, Mittel- Neu-), Lydisch, Karisch, Lykisch (zwei Dialekte A und B, B auch als "Milyisch" bezeichnet), Pisidisch (eine oder zwei Sprachen?), Sidetisch, griechische Dialekte Kleinasiens (insbes. Pamphylisch) inklusive der Koine.